Bis vor zehn Jahren wurden zur Brustvergrößerung zwei Techniken zum Einfügen der Implantate verwendet – subglanduläre und die submuskuläre Technik. Die Dual Plane Technik beschrieb Dr. Tebbetts, ein wahrer „Guru“ der ästhetischen Brustchirurgie. In einer Frage-Antwort Form, werde ich die Technik nach bestem Wissen erklären.

F: Was bedeutet konkret „Dual Plane“?

A: In diesem Fall stehen diese Worte für die Position des Implantates, welches sich mit seinem oberen Teil hinter den Muskeln befindet, während der untere Teil hinter der Milchdrüße ist.

F: Kompliziert…

A: Im Grunde ist es nicht kompliziert. Sehen Sie sich das Bild unten an. Aus dem Bild läßt sich genau ersehen womit welcher Teil des Implantates überdeckt ist.

F: Warum sollten wir nicht weiterhin die klassischen Techniken anwenden?

A: Deshalb weil es keine perfekte Technik gibt. Jede neue Technik ist besser als die vorhergehende und führt zu Verbesserungen. Konkret, diese bietet ein besseres Aussehen und die kleinere Möglichkeit zur Entstehung einer kapsulären Kontraktur.

F:Welche Vorteile weist denn diese Technik auf?

A: Die Vorteile sind vielfaltig, nun werden wir sie erwähnen:

1. Weniger Komplikationen, wie es die Kontrakturen der Kapseln sind, zu welchen es bei 1 – 20% der Frauen mit Brustvergrößerungs-Implantaten kommt.

2. Hervorragendes Aussehen, besonders merkbar bei mageren Patientinnen mit sehr kleinen Brüsten welche vorher ein Problem darstellten. Der obere Pol des Implantats ist mit Muskeln überdeckt und kann unter der Haut nicht durch Betasten gefühlt werden. Der untere Pol hat eine sehr schöne, fast natürliche Form wegen viel besserer Komplianz des weichen Gewebes und im Falle, daß ein anatomisches Implantat verwendet wurde, kann man kaum „spitzkriegen“, daß die Busen verschönert wurden.

3. Verminderte Möglichkeit, daß sich die Implantate im laufe der Jahre an der Wand des Brustkorbs senken, weil der Muskel und die Faszie halten das Implantat in Position.

4. Es wird Verhindert, daß bei Mädchen die regelmäßig Fitness betreiben es zu einer Abstandserscheinung der Brüste kommt, was bei submuskulärer Einsetzung der Implantate regelmäßig der Fall ist.

5. Die Chancen sind viel kleiner, daß es zur Palpation der Implantatsränder unter den Fingern kommt.

6. Es kommt zu keiner Faltenformierung (Wrinkle) auf dem oberen Pol des Implantats.

F: Was sind die Nachteile?

A: Es besteht kein konkretes Nachteil, außer wenn man davon absieht, daß die Operation länger dauert und einen komplizierteren Eingriff darstellt welcher eine größere Erfahrung des Chirurgen verlangt.

F: Wie lange dauert eine solche Operation?

A: Ein erfahrener Chirurg beendet sie in 60-90 Minuten.

F: Ist eine Saugdrainage unbedingt notwendig?

A: Nein, ich führe sie nicht routinemäßig aus, sondern nur bei besonderen Fällen.

F: Und was bedeutet die Syntagme „Non touch/No pain“ welche jetzt so oft erwähnt wird?

A: In der Chirurgie ist die Art wie sie das Gewebe behandeln von äußerster Wichtigkeit. Wenn man mit „Ehrerbietung“ des Gewebes bei der Operation vorgeht und das Gewebe nicht „misshandelt“, wenn man nach den anatomischen Schichten geht, wenn man ohne Blutung arbeitet und die Präparation des Gewebes mit einem Kauter und nicht mit den Fingern durchführt, sind die Chancen sehr groß, daß sich die Patientin schnell erholt und minimale Beschwerden hat. Es ist mein Anliegen, daß jede Patientin nur einen Tag im Krankenhaus verweilt.

F: Wie wird das erreicht?

A: Durch die Anwendung von besonderen Instrumenten und einer atraumatischen Technik.

F: Verkleinern die atraumatische Technik und Dual Plane die Beschwerden nach der Operation?

A: Ja! Komplikationen und Revisionen sind äußerst selten und leicht, unter 1 %. Anders betrachtet, ist die Zufriedenheit bei den Mädchen mit dem Endresultat über 95 %, was im Grunde unser Ziel darstellt.